Heutige Windenergieanlagen verursachen akustische Emissionen. Diese können gesundheitliche Schäden auslösen sowohl im hörbaren als auch im unhörbaren Frequenzbereich.
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Hörschall im Bereich von ca. 20 Hz bis 20 kHz wird erfahrungsgemäß im Umkreis bis etwa 1 km von einer Anlage wahrgenommen. Seine Intensität darf bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten, die in der "TA Lärm" (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm) festgelegt sind.
Bei Volllast ergaben Lärmmessungen bei hohen Windindustrieanlagen Werte über 100 Dezibel an der Anlage. Bei Nacht liegen die Grenzwerte bei 40 Dezibel, was einer normalen Zimmerlautstärke mit laufendem Fernseher entspricht. Bedenklich werden diese Messungen, da der Pflichtabstand zu Wohnhäusern auf 700 m „Richtwert“ reduziert wurde. In Einzelfällen kann der Abstand auch wesentlich weniger sein.
Was dies konkret bedeutet, erleben nun die Menschen in Bürgereck beim Schurwald. Hier ein Situationsbericht von Januar 2025:
Baiereck - Bürger können nicht mehr schlafen
Damit hatten die Einwohner von Bürgereck nicht gerechnet - und auch der Gemeinderat von den Grünen ist "überrascht". Selbst durch gut gedämmte Häuser wummert Rotorenlärm der kurz vor Weihnachten
in Betrieb gegangenen Windindustrieanlagen. Nicht einmal Ohrenstöpsel helfen wirklich. Den Bürgern wurde zu spät bewusst, mit welcher Belastung sie nun leben müssen.
Eine Beschwerdeflut ist beim Bürgermeister eingegangen. Nun wird über Teilabschaltungen nachgedacht - aber der Betreiber hat sich noch nicht geäußert. Zum Artikel in der Südwest Presse ...
Schall unterhalb von etwa 16 bis 20 Hz ist nicht mehr hörbar. Mit der Größe der Windanlage steigt die Reichweite, welche bis zu 10 Kilometer betragen kann. Für den kritischen Frequenzbereich unterhalb von 8 Hz gibt es derzeit keine verbindlichen Grenzwerte und Messvorschriften.
Natürlicher Infraschall ist unbedenklich und entsteht beim Rauschen des Windes oder beim Wellengang. Infraschall aus Windenergieanlagen steht im Verdacht, typische Erkrankungen von Anwohnern zu verursachen. Entscheidend ist dabei nicht die maximale Intensität des Infraschalls sondern die periodische Abfolge steiler Peaks des Schalldrucks. Diese Peaks entstehen bei der Passage der Flügel vor dem Mast.
Infraschall-Symptome sind unter anderem Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Atemnot, Angstzuständen, Depression, Konzentrationsstörungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Übelkeit, Tinnitus und Schwindel. Das Gesundheitsrisiko wird durch die chronisch-wiederholte Einwirkung wesentlich erhöht.
Als Sensor für Infraschall fungiert sehr wahrscheinlich das Gleichgewichtssystem. Weitere Rezeptoren und Signalwege werden vermutet. Die Wahrnehmung erfolgt im Unterbewusstsein und führt zur Aktivierung bestimmter Gehirnregionen. Die Behauptung: "was ich nicht höre, kann mir nicht schaden", ist falsch.
Experten schätzen, dass bis zu 30 % der Bevölkerung auf Infraschall reagieren und Symptome entwickeln können. Wissenschaftler der Universität Mainz haben herausgefunden, dass Infraschall die Pumpleistung des Herzens um bis zu 20 % reduzieren kann.
Die internationale Studienlage der neueren Zeit weist in mehreren Studien bei einer chronischen Exposition mit Tieffrequenzen auf das Schädigungspotential für die zelluläre Ebene hin. Zum Artikel ->
Weitere Informationen zu Infraschall finden Sie auf folgenden Webseiten:
"Deutsche Schutzgemeinschaft Schall für Mensch und Tier - Krank durch Infraschall". Zur Website ->
oder
"Informationen zu Infraschallfragen". Zur Website ->
Deutschland
In Deutschland ist seit dem 25.02.16 eine Verfassungsklage gegen die BRD wegen körperlicher Schädigung anhängig. Die Klage wird geführt von den zwei Verfassungsrechtlern Prof. Dr. Rudolf Wendt und Dr. Michael Elicker.
Merkwürdig:
Frankreich
In Frankreich erhielten Infraschall-Opfer bereits Schadensersatzleistungen im Rahmen eines Gerichtsverfahrens zugesprochen.
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/515641/Bahnbrechendes-Urteil-Gericht-stellt-erstmals-gesundheitsschaedliche-Wirkung-von-Windraedern-fest
Aus der anwaltlichen Einschätzung (Seite 6, Punkt 3) kann man den Bezug zum Grundgesetz § 2 entnehmen. Auf der Folgeseite ist der Bezug zum Immissionsschutzrecht mit einer noch früher
ansetzbaren Vorsorgepflicht des Staates zitiert.
Der Staat und hier besonders das Gesundheitsministerium muss seine Bürger vor gesundheitlichen Schäden schützen. Dies wird den Bürgern im Grundgesetz § 2 garantiert.
Insbesondere darf er dieses Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht durch eigenes Handeln verletzen und die Gesundheit seiner Bürger durch anderen Zielen dienende Maßnahmen (hier: Energieversorgung) gefährden. - Er darf nicht abwarten bis der Schaden eingetreten ist!
Medizinisch ist dies das Aufgabengebiet der "Präventivmedizin", zu diesem Zweck wurden u.a. Gesundheitsämter installiert, die auch auf anderen Gebieten Vorsorgemaßnahmen durchführen (Ernährung, Rauchen, Sport etc.).
Es ist also paradox, wenn der Staat einerseits seine Bürger durch Handlungsempfehlungen und Vorsorgemaßnahmen gesund erhalten will und hier entsprechende Verhaltensweisen empfiehlt aber andererseits mit eigenem Handeln diese Gesundheit gefährdet und mit Aussagen wie "eine Gefährdung durch bspw. Infraschall ist nach derzeitigem Kenntnisstand ausgeschlossen", zumal er eine solche Gefährdung noch nicht einmal durch eigene Studien auf wissenschaftlich aktuellem Stand ausgeschlossen hat.
Er beruft sich bei Infraschallwahrnehmung noch immer auf die Hörschwelle obwohl seit Vergabe des Medizinnobelpreises 2021 nachgewiesen wurde, dass der gesamte Körper über Druckrezeptoren in den Endothelzellen der Gefäßwände diese Schallwellen wahrnimmt (vgl. Vortrag von Frau Dr. Bellut-Staeck) und darauf in der Mikrozirkulation (Blutfluss in den Kapillaren) reagiert.
Der Staat hat bereits bei Vorliegen eines Verdachtes auf gesundheitliche Beeinflussung vorsorgliche Maßnahmen einzuleiten.
Vahl C, Ghazy A, Chaban R.
Are There Harmful Effects Caused by the Silent Noise of Infrasound Produced by Windparks? An Experimental Approach . Thorac cardiovasc Surg. 2018; 66(S 01): S1-S110
DOI: 10.1055/s-0038-1628066
Markus Weichenberger/Martin Bauer/Robert Kühler/Johannes Hensel/Caroline Garcia Forlim/Albrecht Ihlenfeld/Bernd Ittermann/Jürgen Gallinat/Christian Koch/Simone Kühn
Altered cortical and subcortical connectivity due to infrasound administered near the hearing threshold – Evidence from fMRI, Published April 12, 2017
journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0174420
http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0174420
Zhou et al-
Oxidative Medicine and Cellular Longevity, 2020, "Tetrahydroxystilbene Glucoside Ameliorates Infrasound-Induced Central Nervous System (CNS) Injury by Improving Antioxidant and Anti-Inflammatory Capacity", doi.org/10.1155/2020/6576718
https://doi.org/10.1155/2020/6576718
Pei et al.
Cardiovasc Toxicol (2011) 11:341–346, "Infrasound Exposure Induces Apoptosis of Rat Cardiac Myocytes by Regulating the Expression of Apoptosis-Related Proteins",
DOI 10.1007/s12012-011-9126-y
Kompendium der Flugmedizin
Kapitel 11 Vibration, Kapitel 12 HNO - Lärm im
http://www.flugmedizin.at/Kompendium_Flugmedizin.pdf
Impairment of the Endothelium and Disorder of Microcirculation in Humans and Animals Exposed to Infrasound due to Irregular Mechano-Transduction
Beeinträchtigung des Endothels und Störung der Mikrozirkulation bei Menschen und Tieren, die Infraschall ausgesetzt sind, aufgrund unregelmäßiger Mechanotransduktion
Das Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der DSGS e.V., Frau Dr. med. Ursula Maria Bellut-Staeck hat mit einer peer-review Studie, veröffentlicht am 13.06.23 erstmals aufgezeigt, wie Infraschall bei chronischer Belastung unter den beschriebenen besonderen Bedingungen in Frequenz und Impulsivität zu einer irregulären Information auf der zellulären Ebene führt mit weitreichenden Konsequenzen wie Störung der sensiblen Vasomotorik, Substrat- und Energietransport, Redoxsysstem , Blutdruckregulation.. u.v.m.
Um das Paper besser verstehen zu können, empfehlen wir die Zusammenfassung.
Zusammenfassung: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66516-9
Peer-Review-Studie: https://www.scirp.org/journal/paperinformation.aspx?paperid=125553