BUNDESRECHNUNGSHOF - VERNICHTENDER SONDERBERICHT ZUR ENERGIEWENDE

Der Bundesrechnungshof (BRH) rügt in seinem aktuellen Sonderbericht die Regierung massiv und titelt auf seiner Website:

 

"Energiewende nicht auf Kurs - Nachsteuern dringend erforderlich". 

 

Diese Mitteilung hat besondere Brisanz, da der Bundesrechnungshof eine der obersten Bundesbehörden ist - als unabhängiges Organ nur dem Gesetz unterworfen.

 

Aus dem Bericht geht hervor:

 

Windenergieanlagen (und Photovoltaik) können laut BRH nur 6% (bzw. 0%) gesicherte Leistung bereitstellen. Sie liefern damit alleine keinen nennenswerten Beitrag für die Versorgungssicherheit!

 

Ein spitzenlasttauglicher und damit kostenaufwändiger Netzausbau zum „Einsammeln“ der „großflächig verteilten Energie“ ist unabdingbar. Erforderlich sind zusätzlich Reservekraftwerke zur Leistungsabsicherung, welche bei Dunkelflauten sowie bei volatiler Stromerzeugung der Erneuerbaren einspringen.  

 

Zum Netzausbau:

Laut BRH hinkt der Überland-Netzausbau mit 6000 km bereits 7 Jahre hinter dem Zeitplan her. Was die Verteilernetze betrifft, sind diese den hohen Spitzenlasten der erneuerbaren Energien nicht gewachsen, sodass die Verteilernetzbetreiber „(...) 93.136 km Leitungen bis zum Jahr 2032 verstärken, optimieren, neu bauen oder ersetzen müssen.“ 

 

Zur Leistungsabsicherung:

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie kann „(…) seinen Zeitplan zum Zubau gesicherter, steuerbarer Backup-Kapazitäten mit der Kraftwerksstrategie 2026 voraussichtlich nicht einhalten. Die Ausgestaltung eines Kapazitätsmechanismus ist noch offen. Damit ist nicht sichergestellt, dass die erforderlichen Backup-Kapazitäten rechtzeitig verfügbar sind.“

 

Zur Bezahlbarkeit heißt es im BRH-Bericht:

„Bereits heute steht die Bezahlbarkeit der Stromversorgung in Frage. Die Preise für Strom sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und zählen zu den höchsten in der Europäischen Union: Private Haushalte zahlten mit 41,25 Cent/Kilowattstunde (kWh) im ersten Halbjahr 2023 beispielsweise 42,7 % mehr als der EU-Durchschnitt, Gewerbe- und Industriekunden rund 5 % mehr. Zugleich sind weitere Kostensteigerungen des Energiesystems absehbar.“

 

Zur Versorgungssicherheit:

Die jüngsten Annahmen des Wirtschaftsministeriums und der Bundesnetzagentur für die Versorgungssicherheit in den Jahren 2025 bis 2031 seien „wirklichkeitsfremd“ und das Ergebnis ein „unwahrscheinlicher Best Case“, so der BRH. 

Weiter heißt im Sonderbericht:

„Es bestehen erhebliche Risiken für die Versorgungssicherheit mit Strom. Parallel zu den Verzögerungen beim Netzausbau droht zum Ende dieses Jahrzehnts eine erhebliche Kapazitätslücke erneuerbarer sowie emissionsarmer gesicherter, steuerbarer Kraftwerksleistung.“  

 

Ohne die noch fehlenden Komponenten Netzausbau und Reservekraftwerke drohen mit dem Zubau weiterer Erneuerbarer zunehmend Engpässe oder Überschüsse und damit eine Destabilisierung und Kostensteigerung in der Stromversorgung.

 

Vor allem der Ausbau von laufzeitbegrenzten, ressourcenverschwendenden und damit mitnichten nachhaltigen Windenergieanlagen (samt der nötigen Infrastruktur), stehen mit ihrem sichtlich großen ökologischen Fußabdruck in keinem Verhältnis zu einer adäquaten zuverlässigen und bezahlbaren Energiegewinnung. Erst recht nicht in einer windarmen Region wie Baden-Württemberg. 

 

Deutschland, das Land mit der höchsten Dichte an Windrädern pro Fläche weltweit, steuert mit seinem Experiment „Ausbau erneuerbarer Energie“ auf die Unbezahlbarkeit und auf das Aus unseres Wirtschaftsstandortes zu. Warum an der Fehlentwicklung festhalten und den Ausbau vorantreiben? 

 

Eine Ausbaubremse fordert auch der Chef von Deutschlands wichtigstem Netzbetreiber E.on am 13.03.24 in der Welt:

https://www.welt.de/wirtschaft/plus250553734/E-on-Wichtigster-Netzbetreiber-fordert-Ausbaubremse-fuer-Oekostrom.html

 

 

Zum Bericht des Bundesrechnungshofes:

https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2024/energiewende/kurzmeldung.html

 

Bericht des Bundesrechnungshofes zum Download:

Download
Bundesrechnungshof - Bericht nach § 99 BHO zur Umsetzung der Energiewende im Hinblick auf die Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit der Stromversorgung
Bundesrechnungshof Bericht Energiewende.
Bundesnetzagentur - energiewende-volltex
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